Während der Schwangerschaft stellt sich oft die Frage, welche Lebensmittel sinnvoll und sicher sind – besonders wenn es um Proteine geht. Diese sind essenziell für das Wachstum des Babys und die Gesundheit der Mutter. Eiweißriegel sind eine beliebte und praktische Proteinquelle, doch sind sie auch während der Schwangerschaft eine gute Wahl? In diesem Artikel erfährst Du, worauf Du achten solltest, welche Alternativen es gibt und wie eine optimale Proteinzufuhr für werdende Mütter aussieht.
Proteinbedarf in der Schwangerschaft
Während der Schwangerschaft steigt der Bedarf an Eiweiß, denn Proteine sind essenzielle Bausteine für die Entwicklung von Organen, Muskeln und Gewebe des Babys. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt Schwangeren eine tägliche Proteinzufuhr von etwa 0,9–1,0 g/kg Körpergewicht, während neuere Studien sogar bis zu 1,5 g/kg empfehlen. Besonders sportlich aktive Schwangere benötigen eine ausreichende Proteinzufuhr, um ihre Leistungsfähigkeit zu erhalten und gleichzeitig das Wachstum ihres Kindes optimal zu unterstützen.
Essenzielle Aminosäuren in der Schwangerschaft
Essenzielle Aminosäuren sind lebensnotwendige Eiweißbausteine, die der Körper nicht selbst herstellen kann und daher über die Nahrung aufnehmen muss. Während der Schwangerschaft steigt die Bedeutung dieser Nährstoffe erheblich, da sie für das Wachstum und die Organentwicklung des Babys unentbehrlich sind. Die Plazenta kann alle essenziellen Aminosäuren außer Glutaminsäure, Asparaginsäure und Cystein an den Fötus weitergeben. Dadurch übersteigt die Aminosäurekonzentration im fetalen Blut die der Mutter deutlich – ein Zeichen dafür, dass der mütterliche Stoffwechsel das ungeborene Kind priorisiert. Da die Gesamtproteinkonzentration im Blut der Mutter während der Schwangerschaft leicht abnimmt, ist eine regelmäßige, hochwertige Proteinzufuhr entscheidend. Tierische Proteine haben eine höhere biologische Wertigkeit, aber durch geschickte Kombinationen pflanzlicher Proteinquellen – wie Hülsenfrüchte mit Vollkorngetreide – kann eine ebenso hohe Nährstoffqualität erreicht werden. Eine unzureichende Aufnahme essenzieller Aminosäuren kann die Entwicklung des Fötus beeinträchtigen, weshalb eine bewusste Ernährung in der Schwangerschaft besonders wichtig ist.
Sind Proteinriegel in der Schwangerschaft sicher?
Die gute Nachricht vorweg: Grundsätzlich sind Proteinriegel während der Schwangerschaft unbedenklich. Alle in Deutschland zugelassenen Inhaltsstoffe sind geprüft und darauf getestet, dass sie in den zugelassenen Mengen keine schädlichen Auswirkungen haben. Dennoch lohnt es sich, genauer hinzuschauen, denn nicht alle Zutaten und Inhaltsstoffe sind gleichwertig.
Auf diese Inhaltsstoffe solltest Du achten:
- Süßungsmittel: Die meisten Süßstoffe wie Maltit, Sucralose oder Sorbit gelten als sicher, doch ein übermäßiger Konsum kann Verdauungsbeschwerden verursachen.
- Kollagenhydrolysat: Wird oft als Proteinquelle genutzt und ist unbedenklich – hat jedoch keine vollständige Aminosäurebilanz.
- Sojaproteinisolat: Enthält Phytoöstrogene, die den Hormonhaushalt beeinflussen können. Hier ist ein maßvoller Konsum ratsam.
- Maltodextrin & Glycerin: Schnell verdauliche Kohlenhydrate, die den Blutzuckerspiegel beeinflussen können.
Grundsätzlich gilt: Riegel, die auch von Sportlern empfohlen werden, eignen sich besonders für Schwangere, da sie keine unnötigen Inhalts- oder Füllstoffe enthalten und ein vollständiges Aminosäureprofil (idealerweise mit 3 g Leucin) liefern.
Protein aus vollwertigen Lebensmitteln anstatt Riegeln
Eiweißriegel sind eine praktische und schnelle Eiweißquelle, doch es gibt viele natürliche Alternativen:
- Tierische Proteinquellen: Eier, Quark, Joghurt oder Lachs (auf ausreichende Erhitzung achten).
- Pflanzliche Proteinquellen: Hülsenfrüchte, Nüsse, Vollkornprodukte oder Tofu.
- Hausgemachte Snacks: Selbstgemachte Energy Balls mit Haferflocken, Nüssen und Proteinpulver.
Eine ausgewogene Ernährung ist in jeder Lebenslage essenziell – auch in der Schwangerschaft. Die richtige Balance zwischen Nährstoffaufnahme und individuellen Gelüsten hilft dabei, den Körper optimal zu versorgen.
Schwanger und sportlich? Ja, das geht – wie Dir eine ausgewogene Proteinzufuhr dabei hilft
Sport in der Schwangerschaft kann zahlreiche gesundheitliche Vorteile mit sich bringen – vorausgesetzt, er wird mit einer optimalen Ernährung kombiniert. Proteine spielen eine Schlüsselrolle, da sie nicht nur für das Wachstum des Babys unerlässlich sind, sondern auch der werdenden Mutter helfen, leistungsfähig zu bleiben. Insbesondere für aktive Schwangere unterstützt eine ausreichende Proteinzufuhr:
Erhalt und Regeneration der Muskulatur, um weiterhin sportlich aktiv bleiben zu können.
- Stabilisierung des Blutzuckerspiegels, wodurch Heißhungerattacken reduziert werden.
- Reduzierung von Schwangerschaftsbeschwerden wie Müdigkeit, Wassereinlagerungen und Muskelkrämpfen.
- Optimale Erholung nach dem Training, um Verletzungen und Überlastungen vorzubeugen.
- Unterstützung des Immunsystems, da Proteine eine wichtige Rolle bei der Zellneubildung spielen.
Bleibst Du während der Schwangerschaft aktiv, profitierst Du zudem von weiteren positiven Effekten:
- Geringeres Risiko für Schwangerschaftsdiabetes und Bluthochdruck.
- Linderung typischer Beschwerden wie Rückenschmerzen oder Kreislaufprobleme.
- Bessere Regeneration nach der Geburt und schnellerer Muskelaufbau.
- Kürzere Geburtsdauer laut Studien bei regelmäßigem moderaten Training.
- Psychisches Wohlbefinden, da Bewegung Glückshormone freisetzt.
Wichtig: Achte generell darauf, was Dir gut tut und wie stark Du Dich belasten kannst. Höre auf Deine körperlichen Grenzen, um das Verletzungsrisiko möglichst gering zu halten.
Eiweißriegel in der Schwangerschaft sind unbedenklich
Eiweißriegel sind für Schwangere unbedenklich und können eine praktische Ergänzung während der Schwangerschaft sein – vorausgesetzt, sie bestehen aus hochwertigen Zutaten. Einige Zusammensetzungen können dem Körper wichtige Nährstoffe liefern und eine einfache Möglichkeit bieten, den Proteinbedarf zu decken.
Wichtig ist jedoch, dass sie eine ausgewogene Ernährung nicht ersetzen. Wer seinen Proteinbedarf decken möchte, sollte auf eine abwechslungsreiche Zufuhr aus tierischen und pflanzlichen Quellen setzen. Besonders wer in der Schwangerschaft sportlich aktiv bleibt, profitiert von einer angepassten Proteinzufuhr.
Bleib gesund und achte auf Deinen Körper – er tut gerade Großartiges!